Foto © André Mühling, München
André Mühling, München
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Foto © mju-fotographie

Burganlage Falkenberg

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Standort
Burg 1, 95685 Falkenberg, Deutschland
Jahr
2015

Intarsien im Stein | Revitalisierung Burganlage Falkenberg

Die Burg Falkenberg ist einfach da. Immer schon. Sie ist fest im Fels verankert und seit hunderten von Jahren ein Teil des Ortes. Die Leidenschaft, Gebäude zu transformieren, die mit der Geschichte des Ortes verschmelzen, wird für uns genährt durch die Kraft, echte Lebensräume für Menschen bauen zu dürfen. Von der imposant auf mächtigen Granitfelsen über der Waldnaab thronenden Burganlage Falkenberg mit ihrer wechselvollen Geschichte waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur Ruinen erhalten. Ihre heutige Gestalt verdankt die 1154 erstmals urkundliche erwähnte Burg Friedrich Werner Graf von der Schulenburg, der sie mit historischer Bausubstanz wieder auf- und ausbauen ließ. Der Graf war Diplomat im Dienst des Deutschen Reichs. Sein Wunsch, die Burg zu seinem Alterswohnsitz werden zu lassen, erfüllte sich nicht. Denn im Zusammenhang mit dem Stauffenberg-Attentat wurde der Widerstandskämpfer 1944 in Plötzensee hingerichtet.
Die Burg Falkenberg ist historisch, denkmalpflegerisch, baulich und kulturell von nationaler Bedeutung. Der natürliche Baustein Geschichte, das außergewöhnliche Wirken des Botschafters und seiner Nachfahren und die mutige Entscheidung von Bürgermeister und Gemeinderat haben das Fundament für die Transformation dieser beeindruckenden Burganlage gelegt. Sie wird als Kulturburg wieder lebendig. Für uns als Architekten sind die wunderbarsten Momente, wenn der Entwurf zu einem echten Lebensraum wird und die Menschen das Gebäude mit Herz und Verstand beleben.
Architektur und Materialität
Intarsien im Stein versinnbildlicht unsere architektonische Idee. Die Burg wurde in ihrem markanten äußeren Erscheinungsbild belassen. Wir haben die vorhandene Substanz mit allem gebotenen Respekt vor der Geschichte sanft in zeitgemäße Architektur transformiert und technisch zukunftsfähig gemacht. Die Burgatmosphäre blieb spürbar erhalten. Aus präzise gefügten, wertvollen Einzelteilen entstand wieder ein großes Ganzes. Schlichte Materialität, nur mit Kalk geputzte, wohltemperierte, beeindruckende Wände, Schiefer, Holz in seinen unterschiedlichsten Facetten, und der allgegenwärtige Naturstein geben den Räumen ihre eigene Seele. Licht ist Teil der Räume. Die Blicke aus den Fenstern von Burg und Tagungszentrum zeigen Häuser im Dialog mit Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, dem Ort Falkenberg selbst und den Menschen. Es sind einmalige Orte entstanden. Ein Weg im Fels, ein Burghof, Flure und Brücken, Zimmer in allen Himmelsrichtungen, jedes eine eigene Intarsie, Säle mit Kaminfeuer, Sitzplätze in den Wänden und ein Museum, das sich erinnert und lebt.
Die Räume sind spürbar befreit und haben sich zu einer neuen, einheitlichen Identität gefügt, ohne die Geschichte zu vergessen. Ganz im Gegenteil – den Besucher, der die Burganlage von oben über die alte Brücke oder vom Dorf aus über die neue, barrierefreie Aufzug- und Treppenanlage, den Weg im Fels, betritt, erwartet ein informativer Rundgang durch die Kulturburg. Er lernt auf vier Geschoßen die tausendjährige Geschichte der Burg und im neuen Museum das bewegte Leben des Grafen von der Schulenburg kennen. Daneben beherbergen Burg und Konferenzzentrum mehrere Veranstaltungs- und Tagungsräume für bis zu 120 Personen mit moderner Technik und Infrastruktur, ein Museumscafé, einen Biergarten sowie acht Doppelzimmer.
Intarsien im Stein sind unser eingehaltenes architektonisches Versprechen für die Burg und den Ort Falkenberg.

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