Foto © Roland Halbe
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Erweiterung Wilhelmsschule

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Standort
Oberstdorfer Straße 23, 70327 Stuttgart-Untertürkheim, Deutschland
Jahr
2012

Die Wilhelmsschule ist in dem Stadtteil Untertürkheim eine Institution. Der unter Denkmalschutz stehende Altbau wurde um einen neuen Anbau mit Klassen- und Werkräumen und einem Veranstaltungsraum mit Speisesaal und Küche erweitert. Ein bestehender Pavillon wurde abgerissen. Das grüne fast parkartige Umfeld der Schule bleibt erhalten und ist für die umliegenden Quartiere als Qualität erlebbar.

Das Konzept stärkt den Charakter des historischen denkmalgeschützten Bestandsbaus. Das Gebäude rückt deutlich davon ab und belässt so den solitären Charakter. Zusätzlich respektiert die Anbindung Geste und Symmetrieachse des bestehenden Gebäudes und bringt so Alt und Neu in einen selbstverständlicheren Zusammenhang. Über die gemeinsamen Freiräume entsteht ein wirkungsvolles Ensemble: Im südöstlichen Zugangsbereich ist der neue Zugangsbereich und im Westen öffnet sich ein großzügiger gemeinsamer Pausenhof. Ein feingliedriger und transparenter Steg verbindet Alt und Neu und markiert den Zugang zur Schule. Der Eingriff in die denkmalgeschützte Substanz ist minimal.

Das neue Gebäude nutzt die Hanglage auf dem Grundstück: Zum Pausenhof entwickelt es sich dreigeschossig, zur nördlichen Straße hin zweigeschossig. Die Funktionen sind dementsprechend im Neubau verteilt: Öffentliche und gemeinsame Flächen befinden sich im Erdgeschoss entlang des gemeinsamen Pausenhofs. Die Klassenräume in guter Verbindung zum Altbau im 1. Obergeschoss und weitere Werk- und Mehrzweckräume im 2. Obergeschoss.

Die vorgeschlagene Fassade unterstützt den selbstbewussten aber dennoch rücksichtsvollen Ansatz: Die vertikale Struktur der Öffnungen nimmt Bezug zur Umgebungsbebauung und zum Bestand. Die Fassade mit Wärmedämm-Verbundsystem ist hell verputzt. Die raumhohen Öffnungen schaffen eine hervorragende Tagesbelichtung in den Klassenräumen und die farbigen Leibungen geben den Räumen zusätzlich Atmosphäre. Alle Klassenräume sind nach Westen oder nach Süden ausgerichtet und haben damit eine angenehme Orientierung. Ein wirkungsvoller Sonnenschutz (Alulamellen) reguliert die Intensität der Sonneneinstrahlung. Die Anbindung an den Bestand ist filigran verglast und eine Natursteinmauer definiert die Erdgeschosszone gegen den Hang und bindet die großzügigen Freiflächen zueinander.

Es entsteht somit ein Ensemble, in dem Alt und Neu sich gegenseitig respektieren und einen gemeinsamen Pausenhof bilden, in dem die Schüler eine erlebbare Mitte vorfinden.

Bauherr
Referat Kultur, Bildung und Sport
Schulverwaltungsamt
vertreten durch Technisches Referat

Projektsteuerung
Hochbauamt Landeshauptstadt Stuttgart

Architektur
Kauffmann Theilig & Partner
Ostfildern

Projektleitung
Coskun Kocak

Projektarchitekt
Emin Cimsir

Mitarbeiter
Karina Aichele, Kathrin Strauß, Johanna Häufele, Christian Miethig, Jiameng Zhao

Bauleitung
KTP mit Gassmann + Grossmann Baumanagement
Stuttgart

Außenanlagen
Eurich · Gula Landschaftsplanung
Wendlingen

Tragwerksplanung
Pfefferkorn Ingenieure
Stuttgart

HLS-Planung
IVM Ingenieure
Kusterdingen

Elektro-Planung
scon Schinndler Consult
Markgröningen

Bauphysik
Gutbrod Bau Physik
Markgröningen

Baukosten gesamt
5,4 Mio. €

Baukosten KG 3+4
3,5 Mio. €

BGF
1.855 m²

BRI
6.660 m³

Leistungsphasen nach HOAI
1 - 9

Wettbewerb
1. Preis 06/2008

Planungsbeginn
07/2008

Baubeginn
01/2010

Fertigstellung
09/2011

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